was wir schmecken und riechen
27. Februar 1996 Der wunderschöne Schnee verursacht einen Ausnahmezustand. Vormittags gearbeitet, große Freude über mein "Sommerfell". Über Mittag viel Ruhe an der schneegrauen Uni. >>Körper


Erschöpfung zeichnet den Tag/	geronnen aus zu warmem Schlaf/	Worte perlen im Traum herab/	Bild, die Summe des Erlebten//	wie Staub auf dem blassen Gesicht/	den zwinkernd bleichen Augen// 	Erschöpfung zeichnet den Tag/	und will nicht weichen.

Heute abend sitze ich in vollkommener Dunkelheit. Alle Spiegel sind verhangen, es gibt auch nichts mehr, was sich spiegeln könnte. Heute abend bin ich bei mir selbst, und das bedeutet Leere. Ich bin ein blankes Individuum. Menschen kennen mich, sie kennen einen Körper. Ich trage verschiedene Nummern, die mich identifizieren, ich trage einen Namen. Man kann eine Nummer wählen, um meine Stimme zu hören. Ich muß da sein, aber ich bin ein leerer Mensch. Heute spricht besser niemand mit mir. Man kann sich selbst auslöschen, zumindest für ein paar Stunden die Existenz verweigern. Es sind Momente, da löst sich alles auf. Nichts lebt mehr hinter meiner Haut.
[is][pain][disgrace][deceit]

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